Leseprobe

         Liebe Leser

         Hier folgt eine Leseprobe aus dem
         Roman „Eichen müssen her! Die Kinder von Platana“ (Teil 2). 
         Das Verbreiten, auch in Auszügen, ist nicht gestattet.      
         Viel Spaß wünscht Euch:

        Eure Amanda Gruenschild

Eichen müssen her! Das Dreigestirn

Leseprobe

Orlana (Auszug aus Kapitel 1)

Zum wiederholten Male streckte Kiova nun schon voller Vorfreude seine Nase in die Luft.
Es roch definitiv, sehr verführerisch nach seiner Leibspeise. Pilzeintopf mit Platantus-Wurzeln. Ihm zog sich das Wasser im Munde zusammen.
Seine Gefährtin Quina bereitete den allerbesten Pilzeintopf von ganz Platana zu. Welch ein Glück, dachte er bei sich.
Obwohl er eigentlich mit einer ziemlich dringenden Arbeit beschäftigt war, fand er sich nun plötzlich und wie durch ein Wunder, direkt vor seiner gemütlichen Wohnhöhle wieder.
Kleine Rauchwölkchen kringelten sich munter aus dem beschaulichen, rötlichen Schornstein hervor.
Der betörende Geruch war hier noch intensiver.
»Hallo Quina, das riecht heute aber wieder dermaßen lecker…
Wann ist es denn so weit?«, versuchte Kiova in einem möglichst beiläufigen Ton von seiner Gattin zu erfahren.
»Ich bin praktisch schon seit zwanzig Minuten fertig, aber Orlana fehlt noch. Sie ist tatsächlich abermals zu spät!«, erwiderte Quina, recht ungehalten über das Benehmen ihrer gemeinsamen Tochter.
»Na so was, ich werde sofort nach ihr suchen. Vielleicht ist sie ja wieder bei den Nachbarn.« Kiova machte sich schleunigst aus dem Staub, denn der strenge Tonfall seiner besseren Hälfte verhieß nichts Gutes.
Als er genügend Abstand zur Wohnhöhle hatte, wandte er sich über den Geist an seine, ein gutes Stück entfernt lebenden Landsleute. Kiova und sein Volk beherrschten es mit Leichtigkeit, sich, unabhängig von der Entfernung, sozusagen telepathisch zu unterhalten.
»Ist vielleicht Orlana bei euch?«, fragte er. Die Antwort der Nachbarn kam prompt: »Leider haben wir sie seit Tagen nicht mehr gesehen. Aber sag ihr doch bitte, dass wir extra ihre Lieblingskekse gebacken haben und uns sehr freuen würden, wenn sie mal wieder vorbeikäme«, lautete die freundliche Antwort.
Nachdem Kiova ähnliche Auskünfte auch von allen anderen aus seinem Dorf erhalten hatte, schaute er etwas ratlos vor sich hin. Er wusste absolut nicht, was er davon halten sollte.
Schließlich hatte Orlana erst gestern behauptet (sie war ebenfalls ziemlich verspätet gewesen), dass sie bei den Nachbarn zum Tee und Keksen eingeladen gewesen wäre.
Es konnte doch unmöglich sein, dass ihre, über alles geliebte Tochter, eine Lügnerin war. Warum nur sollte sie so etwas tun?
Kiova und Quina waren die beiden Ältesten des kleinen Volkes, welches nun schon seit Äonen von Jahren friedlich und glücklich auf dem wunderschönen Planeten Platana lebte. Auf diesem wurde sehr darauf geachtet, nachhaltig mit den Kreisläufen des Heimatplaneten umzugehen.
Die Mitglieder des kleinen Volkes konnten Jahrtausende Jahre alt werden.
Damit sie nicht zu viele wurden, gab es daher auch strenge Auflagen, wie oft ein Kind geboren werden durfte. Man konnte deshalb sogar seltener als nur alle einhundert Jahre mit dem freudigen Ereignis einer Geburt rechnen. Schließlich sollte die Platana nicht übervölkert werden.
Wie selbstverständlich wurde dieses Kind dann zum begehrten Objekt für alle, die in der Nähe wohnten.
Jeder wollte das Baby einmal halten und man übertraf sich gegenseitig darin, den neuen Spross zu verwöhnen, wo es nur ging.
Selbstverständlich wurde auch hier Maß gehalten, denn man wollte ja keinen unangenehmen Charakter fördern.
So kam es also, dass Orlana keine direkten Spielgefährten in ihrem Alter hatte, sondern häufig reihum bei den Nachbarn zu Besuch war.
Vierhundert Jahre war sie nun alt. Mit 800 Jahren erst wurde ein Jugendlicher feierlich in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen.
Noch ein paar Jahre und dann würden vielleicht die beiden nächst älteren Jungen, Ranar und Dastos, die bereits sechshundert und siebenhundert Jahre alt waren, Orlana in ihre kleine Gemeinschaft mit aufnehmen.
Aber jetzt, Kiova strich sich sorgenvoll über seinen langen Bart, war Orlana ihnen nur ein Klotz am Bein und sie brachten eine Ausrede nach der anderen vor, warum sie für die Kleine gerade keine Zeit hatten.
Die dringliche Frage für diesen Moment jedoch war: Wo ist Orlana und wo war sie die letzten Tage, wenn doch die Nachbarn allesamt schon so lange nichts von ihr gesehen hatten? Kiova fühlte sich sehr beunruhigt. Schlimme Vorahnungen bemächtigten sich seiner.
Sie würde doch wohl nichts mit dem neuartigen Kult der Baum-Menschen zu tun haben?
Das kleine Volk und auch die Gemeinschaft der Baum-Menschen, welche außer einer reichhaltigen Pflanzenpopulation, die einzigen Spezies auf dem Planeten waren, stammten allesamt von den gemeinsamen, inzwischen schon längst ausgestorbenen Vorfahren, dem Baum-Volk, ab.
Die Baum-Menschen waren eigentümliche Leute. Sie lebten immer als Einheit mit ihrem Heimat-Baum zusammen.
Sie waren sehr viel größer als das kleine Volk.
Kiova reichte einem Baum-Menschen nur etwa bis ans Knie. Seit Anbeginn der Zeiten schon hatten die beiden Völker in Frieden und nachhaltig auf dem Planeten zusammengelebt.
Aber heutzutage, wiederum zupfte sich Kiova nervös an seinem Bart herum, war irgendetwas Mysteriöses passiert.
Einige der Baum-Menschen verbreiteten plötzlich die Lehre, dass sie die Krone der Schöpfung seien und deshalb viel mehr Nachkommen benötigten, als bisher.
Noch schien das Ganze offenbar relativ harmlos, denn der weise Baum-Älteste, namens Eichar hatte die große Mehrheit, der noch vernünftigen Baum-Menschen, wie immer hinter sich. Aber die Anzahl der Abtrünnigen vermehrte sich leider rasant. Sie hatten sich schon nahezu verdoppelt.
Das war mit Sicherheit nicht gut für den wundervollen Planeten Platana.
Orlana würde doch nicht an solch einer Versammlung teilnehmen?
Kiova entschloss sich, seine Tochter einfach ganz direkt danach zu fragen.
Im Geist rief er nach ihr: »Orlana, wo bist du? Unser Mittagessen ist seit 30 Minuten fertig und deine Mutter ist ziemlich ungehalten darüber, dass du noch nicht da bist!«
Es kam keine Antwort. Hatte sie etwa ihren Geist abgeschirmt, um einer Kontrolle zu entgehen? Es sah ganz danach aus.
Kiova war ratlos.
Ihm war der Haussegen mehr als wichtig. Vor allem tat ein Streit vor dem Essen dem Magen keinesfalls gut.
Apropos Magen, der seinige machte sich gerade durch lautes Knurren bemerkbar.
Kiova wurde zornig. Der Hunger und die Aussicht auf das, demnächst zerkochte Lieblingsessen ließ seine, soeben noch hervorragende Laune, beträchtlich sinken.
»Orlana!!«, rief er nochmals innerlich mit großer Strenge in den Äther, »Melde dich auf der Stelle.«
Endlich regte sich etwas.
»Ich bin hier Papa, ich stecke fest, kannst du mir bitte helfen?«
Orlana öffnete ihrem Vater den Geist und zeigte ihm, ihren, in einer Baumwurzel eingeklemmten, Fuß.
Keine Sekunde später war der besorgte Vater an Ort und Stelle.
Gott sei Dank konnten sich alle vom kleinen Volk, via astrale Reiser, von einem Moment auf den anderen, an weit entfernten Orten materialisieren.
Als sich der Fuß jedoch relativ leicht befreien ließ, wurde Kiova wiederum misstrauisch und beschloss, mit seiner halbwüchsigen Tochter Tacheles zu reden.
»Wo warst du heute und wo warst du gestern?
Bei den Nachbarn jedenfalls nicht. Wieso lügst du deine Eltern an?
Ich erwarte eine sofortige und dieses Mal ehrliche Erklärung!«…

Möge die Liebe uns stets leiten:

Eure Amanda Gruenschild

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